Prof. Dr. Günther Wagner, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Geographisches Institut
Die Entdeckung des frühmenschlichen Unterkiefers in der Sandgrube Grafenrain in Mauer 1907 war eine wissenschaftliche Sensation und revolutionierte das Verständnis über unsere Herkunft. Die massive Ausbildung und das Fehlen des Vorsprungs der Kinnregion sind Merkmale, die den Mauerer Unterkiefer von dem des heutigen Menschen unterscheiden. Der Wissenschaftler Otto Karl Friedrich Schoetensack gab seinem Fund den Namen „Homo heidelbergensis“. Damit wies er den Unterkiefer der Gattung Homo dem Menschen zu.
Professor Günther Wagner vom Geographischen Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg wird den „Heidelberger Mensch“ in seinem Vortrag als Typusexemplar spannend einordnen. Da es eine Kooperation zwischen der Stiftung Urmensch von Mauer und der Klimastiftung für Bürger gibt, lag diese Aktion zur Kaffee- und Kuchenzeit nahe. Beide Stiftungen haben sich nämlich die gemeinsame Durchführung von Bildungs- und Informationsangeboten auf die Fahnen geschrieben.
Gefunden wurde der Kiefer in sandigen Ablagerungen des ehemaligen Neckarbetts zusammen mit zahlreichen Skelettfragmenten und Hornstein-Artefakten (rund 609 000 Jahre alt). Für warmzeitliche Verhältnisse sprechen Waldelefant, Waldnashorn und Flusspferd. Waldanzeigende Tiere sind Hirsch, Reh, Wildschwein und Biber.
Wahrscheinlich durchstreifte der „Homo heidelbergensis“ eine Waldlandschaft mit relativ kleinen offenen Flächen in einem wintermilden und feuchten Klima. Der Ur-Neckar bot eine ideale Umweltsituation für den frühesten Europäer nördlich der Alpen.
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Bildnachweis: © Gabriele Henn, Naturpark Neckar-Odenwald